Offener Brief 2014
________________________________________________________________________________________________
Antworten:
Bundestag Fraktion CDU/CSU
Bundestag Fraktion SPD
Bundestag Fraktion Die Grünen
Bundestag Faktion Die Linke
Landtag Brandenburg Fraktion SPD
Landtag Brandenburg Fraktion Die Linke
Landtag Brandenburg Fraktion CDU
Landtag Brandenburg Fraktion Die Grünen
Landtag Brandenburg Fraktion FDP
Bundesministerium Verkehr
Telekom
Deutsche Potsdam
DB AG
________________________________________________________________________________________________
BB21 – Bürger für Brandenburg 2100 BB21 - Bahn für Brandenburg 2100 BB21 - Bündniss Brandenburg 2100
Klaus-Dieter Zentgraf Wilhelmshorst, Weihnachten 2013
Grüner Weg 13
14552 Wilhelmhorst
Offener Brief - Zerstörung der Infrastruktur (Post, Telekom und Bahn) im ländlichen Raum im Land Brandenburg
An die Parteien des Bundestages, an die Parteien des Landtages Brandenburgs, an die Deutsche Post, an die Telekom, an die DB AG und das Bundesverkehrsministerium
Ich schreibe diese Zeilen als Antwort auf einen Koalitionsvertrag und auf eine neue Regierung, die den ländlichen Raum bewusst vernachlässigt, die Infrastruktur (Post, Telekom und Bahn) weiter nur noch verschleißt und herunterwirtschaftet.
Wie heißt der neue Koalitionsvertrag: Deutschlands Zukunft gestalten
Seit 4 Jahren untersuche ich die Entwicklung der Infrastruktur (Bahn/Post/Telekom) im Land Brandenburg, im Kreis Potsdam-Mittelmark und der Gemeinde Michendorf an verschiedenen Faktoren und Prozessen. 2011 wurde begonnen die Struktur der Bahn in Brandenburg nach verschiedenen Schwerpunkten zu analysieren. Das Projekt wird bis 2016 weitergeführt (www.bb21.eu / Forschung).
Ich bin schwerbehindert und habe eine neue Sichtweise auf die Dinge entwickelt. Was habe ich getan: Besuch von Veranstaltungen in der Gemeinde Wilhelmshorst, Gespräche mit dem Bürgermeister von Michendorf, Ministerium/Wirtschaft des Landes Brandenburg, Mitarbeiter der Telekom, Abgeordneten des Landtages Brandenburg, Mitarbeiter von Abgeordneten des Bundestages, Mitarbeiter von Gewerkschaften, Besuch von Veranstaltungen (Landtagssitzung Brandenburg, Ausschusssitzungen Landtag Brandenburg, MIL-Brandenburg, VBB usw.), Besuch von 300 Bahnhöfen im Land Brandenburg, 15000 Fotos zur Infrastruktur (besonders der Bahn) und Sammlung von 10.000 Dokumenten zu dem Thema.
Welche Aktionen wurden in der letzten Zeit durchgeführt?
Januar 2013 Ausstellung im Landtag Brandenburg „Bahnhöfe in Brandenburg“
November 2013 1. Konferenz zur Bahn in Brandenburg – BB21
November 2013 Gründung des Aktionsbündnisses „BB21“
Dezember 2013 Ausstellung „Friedhof des 1000 Bahnhöfe“ (Land Brandenburg)
2010 – 2013 Forschung im Bereich von „ENOS Erde-Nachhaltige optimierte Systeme“
Projekt BB21 – Bahn in Brandenburg 2100 ( www.bb21.eu )
Wir sind erst am Anfang einer Analyse und ihre entsprechenden Aussagen. Aber wir könnten einige Beispiele aufführen, um die Richtungen zu bewerten.
Deutsche Post: Deutschland arbeitet an der Energiewende
Ich lebe in einer kleinen Seitenstrasse. Ab 3:00 Uhr bis 21:00 Uhr kommen 5 bis 10 Anbieter von Auslieferungen (Post) in unsere Strasse gefahren. Alle reden von Nachhaltigkeit.
Ich habe einen Koffer bei der Deutschen Post aufgegeben (Protokoll 14.05.2012). Der Koffer hat die 300 km (Wilhelmhorst – Erfurt / 29.03.2013 bis zum 05.04.2013) in einer Reisegeschwindigkeit von 8 Tagen zurück gelegt. Da der Koffer in dieser Zeit nicht mehr benötigt wurde, wurde er zurückgesandt. Reisegeschwindigkeit von Erfurt nach Wilhelmshorst auch wieder 8 Tage. Zur Zeit der Preußischen Pferdekutsche (Post) ging es schneller. Das war noch nicht der Höhepunkt. Am 31.05.2012 sandte ich ein Einschreiben an folgende Anschrift: DHL Vertriebs GmbH & Co. OHG Eiffestraße 78, 20537 Hamburg (Einschreiben). Am 01.07.2013 sandte ich eine Mahnung zu diesem Brief. Es gibt Telefon, E-Mail, Fax und die Deutsche Post. Ich habe bisher keine Antwort zum Fall bekommen. In der Steinzeit ging es schneller.
Telekom: Seit 1990 bin ich bei der Telekom mit allen Diensten (Telefon, Internet, E- Mail und Handy-Vertrag). Am 18.08.2009 haben wir einen Vertrag zum Zugang zum Internet abgeschlossen ( web`nwalk Connet L). In diesem Zusammenhang habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt (zum Beispiel: Ministerium Wirtschaft Land Brandenburg). In der Zwischenzeit war 4 x Vodafone bei mir. Glaube an die Telekom? Die Leistung meines Internet-Anschlusses nimmt ab. Am 18.12.2013 sandte ich eine E-Mail mit 370 KB nach Cottbus. Der Versand hat etwa 15 min gedauert. Anschließend wollte ich www.tagesschau.de sehen. Die Öffnung dieser Seite hat 4 Minuten gedauert. Seit 2 Jahren gibt es immer wieder Probleme mit der Funk-Verbindung. Auf die Frage, wann ich DSL bekommen kann, bekomme ich seit 5 Jahren von der Telekom keine Antwort (Werbung Telekom: Wir sind gut.). 1995 gab es eine Niederlassung der Telekom in Potsdam. Da konnte man einen Mitarbeiter persönlich sprechen und mit ihm das Problem klären. Heute gibt es nur noch ein Telekom-Shop. Aber sie wissen nicht mehr, als ich im Internet auch sehe.
Die Bahn (Die Infrastruktur gehört in die Verantwortung des Bundesverkehrs-Ministeriums): 300 Bahnhöfe in Brandenburg und 30 Bahnhöfe in anderen Städten habe ich „gesehen und gespürt“. Hunderte Geschichten könnte ich erzählen. Drei Geschichten reichen.
Im Land Brandenburg gibt es ca. 336 Bahnhöfe (Haltestellen oder Service-Stationen oder Verkehrsstationen). Die Deutsche Bahn AG hat auf 6 „Stationen“ Fahrkartenschalter oder ein ReiseZentrum im Land (Potsdam. Schönefeld, Rathenow, Brandenburg, Frankfurt/O. und Cottbus). Das ReiseZentrum in Potsdam öffnet um 8 Uhr und schließt um ca. 20 Uhr. Im Land Brandenburg gibt es in den Bahnhöfen mehr Spielautomaten als Fahrtenschalter der DB AG (Pritzwalk, Klosterfelde, Franfurt/Oder, Falkenberg (Elster), Potsdam, Schönefeld, Elsterwerda, Neuenhagen usw.).
Die Landeshauptstadt Potsdam (über 150.000 Einwohner) ist von dem nationalen wie internationalen Fernverkehr abgeschnitten. Vor mir liegt ein Schild der DB (DB/FRT Berlin/Uml. F2 764 (06) - BRB 09/98) vom Jahr 1998. Es ist ein Schild des InterRegio Zuges Mark Brandenburg (Aachen - Berlin/Ostbahnhof / Aachen-Köln-Düsseldorf-Essen-Dortmund-Hannover-Magdeburg-Potsdam/Stadt – Berlin/Zoo-Berlin/Ostbahnhof). Den Zug gibt es nicht mehr und vieles andere auch nicht mehr.
Potsdam hat den schönsten Bahnhof / Hauptbahnhof, sagte man. Sie haben dafür auch eine Hausordnung geschrieben. In der Zeitung „Neues Deutschland“ unter dem Artikel „Bahnhof verstehen“ steht am 02.12.2013 dazu: „Aber einige Kuriositäten vermag der Forscher vorzuweisen, darunter die Hausordnung des aktuellen Potsdamer Hauptbahnhofs, deren Formulierungen an die Zeit des Absolutismus erinnern. Betteln, Hausieren und Herumlungern ist untersagt. Nicht einmal das Sitzen auf dem Boden ist gestattet… Für ihn steht aber schon fest: »Wir brauchen eine Diskussion über die Nutzung öffentlicher Räume.« Ein Bahnhof dient nicht allein dem Personenverkehr. Er ist auch eine soziale Einrichtung, wo es Fahrkarten, Informationen und vielleicht eine Bockwurst gibt. »Ich könnte 100 Bedürfnisse aufzählen, für die ein Bahnhof wichtig ist.«“
In ca. 290 Städten und Gemeinden des Landes Brandenburg, die ein Bahnanschluss haben, gibt es kein geöffnetes Bahnhofsgebäude, kein Personal, kein WC, keine Auskunft, keine Hilfe und keine Hoffnung.
Wie heißt der neue Koalitionsvertrag: Deutschlands Zukunft gestalten
Ich erwarte eine Antwort zum Thema Zerschlagung der Infrastruktur und des Services im Land Brandenburg.
Letztes Telegramm: Alle sind glücklich, dass die Zahl der Fernbusse (die die Bahn entlasten sollen ) um 230 % gestiegen sind, auf etwa 5100 in der Woche (MAZ vom 16.12.2013).
Fröhliche Weihnachten 2013
Klaus-Dieter Zentgraf